Wo man bei der Analyse anfangen sollte
Ich hatte zuletzt geschrieben, dass man sich, bevor man mit einer Diät beginnt, wirklich einmal kurz die Zeit nehmen sollte um die eigenen Essgewohnheiten kritisch zu hinterfragen um daraus dann die richtigen Schlüsse zu ziehen. Eventuell braucht man nämlich gar keine wirkliche Diät, sondern muss einfach nur ein paar kleine Dinge umstellen. Aber was meine ich damit genau? Das möchte ich gerne mal an einem kleinen Beispiel durchgehen. Gehen wir mal davon aus, dass das auslösende Schlüsselerlebnis war, dass ihr Euch seit langem das erste Mal wieder gewogen habt. Das Ergebnis war mit 70,6 Kilogramm niederschmetternd, denn ihr habt die 70 Kilo-Marke geknackt. Dabei erinnert ihr Euch, dass ihr eigentlich immer so um die 65 Kilo gewogen habt. Und so fällt ihr den Entschluss diese fünf Kilo wieder loswerden zu wollen.
Viele nehmen die fünf Kilo in dieser Situation als etwas war, das plötzlich und unvermittelt kam. Schließlich stand bis jetzt immer eine “6” als erste Zahl da und jetzt ist es plötzlich eine “7”. Daher ist es wichtig sich zu allererst die Frage zu stellen, in welchem Zeitraum ihr diese fünf Kilo denn wirklich zugenommen habt. Das geschieht nämlich normalerweise nicht “über Nacht”, sondern über einen längeren Zeitraum. So kommt Euch dann vielleicht der Gedanke, dass ihr zum Beispiel während des Studiums noch alles im Griff hattet. Erst nach dem Abschluss vor fünf Jahren und mit dem Antritt Eures Jobs, habt ihr angefangen Euch ungesünder zu ernähren.
Eventuell kommt Euch die alte Waage in Eurer Studentenbude in den Sinn und wie sie immer Zahlen um die 65 Kilo angezeigt hat. Und schon wird Euch bewusst, dass ihr diese nervigen fünf Kilo eben nicht erst “über Nacht” im letzten Jahr zugenommen habt. Das würde nämlich tatsächlich ein radikaleres Handeln erfordern, ist aber so gut wie nie der Fall. Stattdessen geschah das über einen deutlich längeren Zeitraum verteilt – in unserem Beispiel fünf Jahre. Fünf Kilo in fünf Jahren sind umgerechnet 83 Gramm pro Monat, oder noch anders ausgedrückt 2,7 Gramm pro Tag. Das ist praktisch nichts. Das Problem ist dass sich fünf Jahre lang das “praktisch nichts” jeden Tag eben doch zu fünf Kilo aufsummiert hat. Entsprechend braucht es hier keine Radikaldiät, die dann wieder abgebrochen wird. Ihr müsst lediglich ein wenig (aber konsequent!) an den richtigen Hebeln ziehen. Dazu dann mehr im nächsten Post 🙂